Deutschland bleibt eine der führenden Forschungsnationen

Gleichstellung der Geschlechter und Diversität stellen in der Wissenschaft jedoch weiterhin eine große Herausforderung dar

Das Beiheft Nature Index Germany zeigt, dass Deutschlands Erfolg als Forschungsnation auf einer soliden und beständigen Wissenschaftsförderung sowie langfristigen Investitionen in die Grundlagenforschung basiert

London | Sydney | Berlin, 25. November 2020

Deutschland behauptet seine Position als weltweit führende Forschungsnation nach den USA und China. Zu diesem Ergebnis kommt das neueste Beiheft Nature Index Germany, das den Output qualitativ hochwertiger Veröffentlichungen auf Grundlage der Kriterien des Nature Index erfasst. Deutschlands Erfolg lässt sich auf eine solide und beständige Wissenschaftsförderung sowie langfristige Investitionen in die Grundlagenforschung zurückführen. Damit Deutschland seine Erfolgsgeschichte fortsetzen kann, gilt es allerdings mehr Vielfalt zu ermöglichen und aktuelle Forschungstrends besser und schneller aufzugreifen. Weitere Ergebnisse und Analysen sind in dem heute veröffentlichten Beiheft Nature Index Germany dokumentiert.

In Deutschland stechen drei Forschungseinrichtungen hinsichtlich ihrer qualitativ hochwertigen Forschungsergebnisse besonders hervor: die Max-Planck-Gesellschaft, die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren und die Leibniz-Gemeinschaft. Auf sie folgen drei Universitäten: die Ludwig-Maximilians-Universität München, die Technische Universität München sowie die Universität Heidelberg. Das Beiheft beinhaltet eine vollständige Liste der 50 besten Institute und beleuchtet außerdem die florierende deutsche Start-up-Szene, die Fördermittel in Rekordhöhe erzielt. Bei zahlreichen dieser Start-ups handelt es sich um Ausgründungen aus Hochschulen. Im Beiheft Nature Index Germany werden die Köpfe hinter einigen der spannendsten deutschen Technologie-Start-ups vorgestellt.

Auch wenn Wissenschaftsorganisationen in Deutschland eine weitgehende Finanzierungssicherheit genießen, gibt es Bedenken, dass nicht alle Universitäten gleichermaßen davon profitieren. Das Thema Diversität in der Forschungslandschaft bleibt nach wie vor aktuell - 2016 waren nur 19,4 Prozent der wissenschaftlichen Führungskräfte weiblich und 2020 wurden unter den Gründer*innen von Start-Ups lediglich 15,4 Prozent Frauen verzeichnet. Es gab aber auch positive Impulse, wie die deutsche Initiative „Exzellenzcluster“, die dazu beiträgt, internationale Forscher*innen für Deutschland zu gewinnen.

Weitere Daten, Analysen und Infografiken sind ebenfalls in dem Beiheft Nature Index Germany enthalten.

David Swinbanks, Gründer des Nature Index, sagt: „Das Beiheft des diesjährigen Nature Index zeigt erneut, dass Deutschland eine zentrale Rolle in der internationalen Spitzenforschung spielt. Der Erfolg Deutschlands demonstriert, wie vorteilhaft langfristige Investitionen in die Grundlagenforschung und eine solide Wissenschaftsförderung sind. Unsere Analyse zeigt außerdem, wie wichtig innovative wissenschaftliche Spin-offs für die Forschung und die Kommerzialisierung von Forschungsergebnissen sind. Doch auch Deutschland steht vor Herausforderungen. Um den Forschungsstandort Deutschland auch in den kommenden Jahren zu sichern, ist es dringend notwendig, die Diversität innerhalb der Forschungseinrichtungen und Hochschulen zu verbessern.“

Anmerkung: Der Nature Index ist ein Indikator für die Leistungsstärke institutioneller Forschung. Die Ermittlung der Zahlen und Anteile, die als Grundlage der Nature Index-Listen dienen, basiert auf den veröffentlichten Forschungsergebnissen einer Institution oder eines Landes in 82 naturwissenschaftlichen Fachzeitschriften, die von einem unabhängigen Gremium führender Wissenschaftler*innen in dem jeweiligen Gebiet ausgewählt wurden. Da viele andere Faktoren, die für die Bewertung der Forschungsqualität und der institutionellen Leistung wichtig sind, so nicht berücksichtigt werden können, sollte der Nature Index nicht als einziges Instrument für die Bewertung von Institutionen oder Einzelpersonen herangezogen werden. Die Daten und Verfahren des Nature Index sind transparent und stehen unter einer Creative-Commons-Lizenz auf natureindex.com zur Verfügung.

Weitere Informationen

Der Nature Index Germany wird nach der Veröffentlichung des Beiheftes am 25. November hier zur Verfügung stehen.

Über den Nature Index

Der Nature Index ist eine Datenbank, die die universitäre und institutionelle Zugehörigkeit von Autor*innen erfasst.  Der Index gibt einen Überblick über Beiträge zu Forschungsartikeln, die in 82 hochrangigen naturwissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht wurden. Die Auswahl wurde von einem unabhängigen wissenschaftlichen Gremium getroffen.

Da er sowohl absolute als auch anteilige Zahlen für veröffentlichte Artikel auf institutioneller und nationaler Ebene bereitstellt, ist der Nature Index ein Indikator für die Spitze der globalen Forschungsveröffentlichungen und der internationalen Zusammenarbeit. Die Daten werden von Nature Research, einem Teil von Springer Nature, zusammengetragen und regelmäßig aktualisiert. Die Daten der jeweils letzten zwölf Monate stehen unter einer Creative Commons-Lizenz auf natureindex.com zur Verfügung. 

Informationen zur Metrik des Nature Index

Der Nature Index nutzt die Parameter „Count“ und „Share“, um qualitativ hochwertige Forschungsergebnisse zu erfassen. Je Land/Region oder Institution gibt es einen Count von 1 für jeden Artikel, bei dem mindestens eine*r der Autor*innen aus diesem Land/dieser Region oder von der Institution kommt. Dies ist unabhängig von der Gesamtanzahl der Autor*innen eines Artikels. So kann derselbe Artikel zum Count mehrerer Länder/Regionen oder Institutionen beitragen.

Um den Beitrag eines Landes, einer Region oder einer Institution zu einem Artikel zu ermitteln und sicherzustellen, dass sie nicht mehr als einmal gezählt werden, verwendet der Nature Index Share eine Bruchzahl, die den Anteil der Urheberschaft an jedem Artikel berücksichtigt. Der pro Artikel verfügbare Gesamtanteil beträgt 1. Dieser Gesamtanteil wird allen Autor*innen gleichermaßen zugerechnet. Das heißt, dass bei einem Artikel mit zehn Autor*innen jedem ein Anteil von 0,1 zugeschrieben wird. Sind Autor*innen mit mehr als einer Institution verbunden, wird ihr Anteil zu gleichen Teilen auf die einzelnen Institutionen aufgeteilt. Der Gesamtanteil für eine Institution wird berechnet, indem der Anteil der je einzelnen Autor*innen summiert wird. Der Prozess für Länder/Regionen ist ähnlich, wird allerdings dadurch erschwert, dass einige Institutionen Labore außerhalb ihren Landes/ihrer Region betreiben, die auf die Gesamtzahl der Gastländer/Regionen angerechnet werden.

Über Springer Nature 

Seit mehr als 175 Jahren fördert Springer Nature wissenschaftliche Erkenntnis. Allen, die in Forschung und Wissenschaft tätig sind, wollen wir den bestmöglichen Service bieten. Wir helfen Autoren, ihre Ergebnisse zu veröffentlichen, bieten Bibliotheken innovative Technologie- und Datenlösungen an und stehen Fachgesellschaften als Verlagspartner zur Seite. Wir stellen sicher, dass die von uns veröffentlichten Forschungsergebnisse relevant und objektiv belastbar sind, sorgen dafür, dass alle Publikationen ihre Zielgruppen erreichen und einfach auffindbar, zugänglich sowie nutz- und teilbar sind.

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