Springer Nature weitet Verpflichtung auf gesamtes Zeitschriften-Portfolio aus: Impact Factor soll nicht länger einziger Qualitätsindikator sein
Springer Nature schließt sich als erster großer Verlag der „San Francisco Declaration of Research Assessment“ (DORA) an und folgt damit Tausenden von Forschungseinrichtungen und Verlagen, die sich für eine ausgewogene Bewertung von Forschungsbeiträgen aussprechen.
London | Berlin, 20. Mai 2020
Mit der Unterzeichnung der San Francisco Declaration on Research Assessment (DORA) macht Springer Nature einen weiteren Schritt, um die Relevanz und Qualität von Forschungsbeiträgen gerechter zu bewerten. Springer Nature ist somit der erste große Wissenschaftsverlag, der sich der Erklärung anschließt und sich verpflichtet, für sein gesamtes eigenes Zeitschriftenportfolio Metriken bereitzustellen, die helfen, Forschung fair zu bewerten.
Springer Nature engagiert sich seit langem für eine ausgewogene Bewertung von Forschungsbeiträgen und ein verantwortungsbewusstes Publikationsverhalten. Mit der jetzt erfolgten Unterzeichnung folgt Springer Nature seinen Verlagsmarken Nature Research, Springer Open und BMC, die sich DORA bereits 2017 angeschlossen haben. Insbesondere Nature Research hat sich seit den 90er Jahren wiederholt dagegen ausgesprochen, dass einzelne Forschungsartikel nach Metriken bewertet werden, die sich auf Zeitschriften beziehen.
Alison Mitchell, Chief Journals Officer: „Die Bewertung von Forschungs ist eine Herausforderung für alle Beteiligten, auch für Verlage. Wir haben uns bei Springer Nature schon früh dafür ausgesprochen, Forschung individuell nach ihrer jeweiligen Qualität zu beurteilen. Dass wir jetzt all unsere Zeitschriften verpflichten, die DORA-Anforderungen einzuhalten, unterstreicht einmal mehr unser Engagement, die Relevanz und Qualität von Forschung ausgewogen und gerecht zu bewerten.
„Wir werden zukünftig nicht nur verschiedene Metriken auf Artikel- und Journalebene verfügbar machen, sondern auch darauf hinarbeiten, den fünf wichtigsten DORA-Empfehlungen für Verlage zu folgen. Bereits jetzt ermutigen wir unsere Autoren zum verantwortungsvollen Arbeiten und werden außerdem – sofern dies in einzelnen Zeitschriften noch nicht etabliert ist – über Author Contribution Statements abfragen, welche Autoren welche Beiträge zu Forschungsartikeln geleistet haben. Springer Nature hat sich außerdem der Initiative for Open Citations (I4OC) angeschlossen und veröffentlicht Referenzlisten mit Metadaten. Ebenfalls in Übereinstimmung mit den DORA-Empfehlungen gibt es bei uns keine Einschränkungen hinsichtlich der Anzahl der Referenzen in Forschungsartikeln und wir rufen dazu auf, sich bei Zitaten direkt auf Primärliteratur zu beziehen. “
DORA wurde erstmals 2012 auf der Jahrestagung der American Society for Cell Biology in San Francisco vorgestellt und hat sich zum Ziel gesetzt, die Art und Weise zu verbessern wie Forschungsergebnisse von Förderern, wissenschaftlichen Institutionen und anderen Akteuren bewertet werden.
Anna Hatch, Programmdirektorin DORA: „Wir begrüßen die Entscheidung von Springer Nature, DORA zu unterzeichnen, und freuen uns über das Engagement des Verlags, die Bewertungskriterien für Forschungsbeiträge nachhaltig zu verändern. Dies ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Lösung eines komplexen Problems. Eine tatsächliche Reform der aktuellen Bewertungspraxis im Hinblick auf Einstellungs-, Beförderungs- und Finanzierungsentscheidungen wird nur durch die Unterstützung der gesamten wissenschaftlichen Community möglich sein. “
Die Einhaltung sämtlicher DORA-Grundsätze ist nicht unmittelbar möglich. Springer Nature aktualisiert kontinuierlich seine Plattformen, um Metriken und Informationen besser teilen zu können. Außerdem wird der Verlag wissenschaftliche Gesellschaften, mit denen er zusammenarbeitet, darin unterstützen, DORA-konform zu agieren. Weitere Informationen zu Springer Nature und DORA finden Sie hier.
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Lesen Sie dazu auch den Beitrag von Alison Mitchell in unserem Springboard-Blog: Research assessment - The continuing debate for balance.
Kerstin Mork | Springer Nature | Communications
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