Erste Initiative ihrer Art zur Reproduzierbarkeit und Replizierbarkeit von Forschung in einer höchst selektiven Zeitschrift gestartet
Nature Human Behaviour und das Institute for Replication treiben gemeinsam Open Science voran
Berlin | London | New York, 25. Januar 2024
Die Zeitschrift Nature Human Behaviour (NHB), herausgegeben von Springer Nature, und das Institute for Replication haben eine groß angelegte Initiative zur Reproduktion und Replikation von Forschungsergebnissen gestartet.1 Im Rahmen dieser Initiative sollen die in der hochselektiven, multidisziplinären Zeitschrift veröffentlichten Forschungsergebnisse reproduziert werden.
Sie zielt darauf ab, zu erforschen, wie Reproduktion und Replikation in den Sozialwissenschaften Alltag werden können, und nachhaltige offene Forschungspraktiken voranzutreiben. Die Initiative stellt das erste Mal dar, dass dies in einer hochselektiven multidisziplinären Zeitschrift versucht wird.
Bis zu 26 Milliarden Euro in Europa und bis zu 28 Milliarden US-Dollar in den USA2 werden durch unnötige Doppelarbeit in der Forschung verschwendet, weil bestehende Arbeiten und negative Ergebnisse Wissenschaftler*innen nicht bekannt sind. Der Zugang zu allen Elementen der Forschung – Code, Daten, Methoden usw. – und die Möglichkeit, Studien zu wiederholen und zu reproduzieren, sind von entscheidender Bedeutung, nicht nur um die Effizienz zu steigern und den wissenschaftlichen Fortschritt voranzutreiben, sondern auch um Vertrauen in die Wissenschaft zu schaffen.
Stavroula Kousta, Chefredakteurin von Nature Human Behaviour, sagte zu der Initiative:
„Obwohl der Wert von Reproduktion und Replikation heute viel besser erkannt wird als zu Beginn des Jahrtausends, weil Studien, die in hochselektiven multidisziplinären Zeitschriften veröffentlicht werden, in der Regel einen größeren Umfang haben und schwieriger zu replizieren sind, ist eine Zusammenarbeit dieser Art und dieses Umfangs in diesem Kontext beispiellos.“
Springer Nature setzt sich dafür ein, ein offeneres Ökosystem für alle zu ermöglichen, das Lösungen für die dringendsten Herausforderungen der Welt beschleunigt. Die Verlagsgruppe ist Vorreiterin, wenn es darum geht, Praktiken der offenen Wissenschaft zu unterstützen: Sie fördert den frühzeitigen Austausch von Veröffentlichungen in Form von Preprints (InReview), betreibt eine führende Plattform für Protokolle und hat protocols.io übernommen, verfolgt eine zukunftsweisende Politik in Bezug auf offenen Zugang, offene Daten und Code, die sich in Industriestandards niedergeschlagen hat, und hat zahlreiche Partnerschaften geschlossen, um die Bedürfnisse von Forscher*innen in diesem Bereich besser zu verstehen. Die Ergebnisse der neuen Initiative werden im Jahr 2025 verfügbar sein.
Einen detaillierten Überblick über die Initiative und den Leitartikel finden Sie hier und hier, und mehr über das Engagement des Verlags für offene Wissenschaft und offene Forschungspraxis finden Sie hier.
ENDE
1 Reproduzierbarkeit bezieht sich auf die Möglichkeit, Experimente mit denselben Daten zu wiederholen. Replizierbarkeit bezieht sich auf die Möglichkeit, dieselben Forschungsmethoden, aber andere Daten zu verwenden, um die Forschung zu wiederholen.
2 In der Fachzeitschrift PLOS Biology veröffentlichte Forschungsergebnisse beziffern die Kosten für fehlerhafte biomedizinische Forschung in den USA auf 28 Mrd. Dollar – den Betrag, den Wissenschaftler*innen jährlich für biomedizinische Grundlagenforschung ausgeben, die nicht erfolgreich wiederholt werden kann.
Die im Januar 2017 gestartete Zeitschrift Nature Human Behaviour ist eine monatlich erscheinende Online-Zeitschrift, die sich der besten Forschung über menschliches Verhalten aus den Sozial- und Naturwissenschaften widmet. Alle redaktionellen Entscheidungen werden von einem Team professioneller Vollzeitredakteur*innen getroffen.
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Das Institute for Replication (I4R) setzt sich für die Verbesserung der Glaubwürdigkeit der Wissenschaft ein, indem es Forschungsergebnisse in führenden akademischen Fachzeitschriften systematisch reproduziert und repliziert. Unser Hauptziel ist es, Reproduktionen und Replikationen zu fördern und zu generieren. Reproduktionen und Replikationen können mit denselben oder anderen Daten und Verfahren/Codes durchgeführt werden. I4R ist zwar keine Zeitschrift, aber wir haben einen Redaktionsausschuss, der aktiv Replikatoren anwirbt und auswählt. Derzeit haben wir einen Redaktionsausschuss für Wirtschaft und Finanzen sowie für Politikwissenschaft.
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